Trotz Waffenruhe neue Gefechte in Libyen
Freitag, 18. März 2011
Der internationale Druck hatte auf den ersten Blick beeindruckend rasch gewirkt: Nur wenige Stunden, nachdem der UNO-Sicherheitsrats ein militärisches Eingreifen im Luftraum über Libyen gebilligt hat, hat die Regierung in Tripolis die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen erklärt. "Wir haben uns für eine sofortige Waffenruhe und einen sofortigen Stopp aller Militäraktionen entschieden", sagte Außenminister Musa Kusa.
Doch in der libyschen Küstenstadt Misrata hat es am Freitagnachmittag auch nach dem vom Regime angekündigten Waffenstillstand schwere Feuergefechte egeben. "Ja, es gibt Artillerie- und Panzerfeuer", sagte ein Bewohner der Stadt am Telefon dem arabischen Nachrichtensender Al-Jazeera. "Von welchem Waffenstillstand wird da geredet? Es gibt keinen Waffenstillstand", empörte er sich. Ein Sprecher der Aufständischen-Verwaltung sagte, dass bei den Angriffen 26 Menschen getötet worden. Die Stadt 210 Kilometer östlich von Tripolis befinde sich aber weiter unter Kontrolle der Freiwilligenverbände der Regimegegner.