Griechenland - Abseits der Klischees

Montag, 18. Juli 2011

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Die Vulkaninsel Santorin mit den weißen Häusern, blauen Kirchenkuppeln und den schwarzen Stränden liefert die Klischee-Bilder für unzählige Griechenland-Bücher. Aber es lohnt sich auch ein Abstecher zu den unbekannteren Nachbarinseln Folegandros und Milos. Dort ist der Tourismus noch nicht so ausgeprägt, und Hellas zeigt sich mit feinen Stränden, bizarren Felsformationen und idyllischen Orten noch von seiner urigen Seite. Die Kykladen eignen sich generell zum Inselhüpfen. Sie liegen weniger als eine Fährschiff-Stunde voneinander entfernt.

Vom Schattenplatzerl sind es noch geschätzte drei, aber gefühlte zehn Meter ins Wasser. Über dunklen Kies, der in die Flip-Flops quillt. Heiß, heiß, heiß!

Also rennen. Die brennenden Füße haben es aber gleich wieder gut: Das Meer ist "wie mit Weichspüler gespült", wie Mitreisende C. beschreibt. Recht hat sie. Es ist geradezu flauschig weich, hat eine Farbmischung aus Azur und Türkis, ist angenehm kühl. Darüber blitzblauer Himmel ohne Wölkchen wie aus dem Prospekt.

Folegandros ist ein winziges Eiland mit 600 Einwohnern, zwölf Kilometer lang, vier Kilometer breit. Nur per Fähre von Santorin oder Milos zu erreichen.

Wenn in Österreich der Büroalltag beginnt, wacht Folegandros erst einmal gemächlich auf. Die Luft ist klar und trocken, Katzen folgen den wenigen Spaziergängern wie Hündchen durch die schmalen Gassen. Hoch über Chora, der Inselhauptstadt, steht Panagia, eine weiß gekalkte Kirche, die auf den Ruinen eines antiken Tempels erbaut worden sein soll. In Serpentinen geht es eine Straße hinauf, die nur zum Teil gepflastert ist. Ein Häusermeer aus eng aneinandergeschmiegten kleinen Gebäuden breitet sich neben der Steilküste aus, die fast senkrecht nach unten abfällt.

Im Hafen von Karavostasis wartet schon unser Schiff. Eine Tagestour rund um die 32 Quadratkilometer kleine Insel steht auf dem Programm: Die meisten Strände sind nur auf dem Wasserweg zu erreichen.

Nach vielleicht 20 Minuten drosselt der Skipper den Motor. Sachte lenkt er das Schiff in eine kleine, stille, abgeschiedene Bucht. Ein perfekter Badetag mit "Buchten-Hüpfen" ist angesagt. Bis zu eineinhalb Stunden bleiben wir an einem Strand, ehe der Skipper uns das nächste Badeparadies zeigt. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt - mit Mittagessen und Getränken an Bord.

Später am Abend zeigt sich das beschauliche Chora von seiner lebendigen Seite: Gegen 22 Uhr füllen sich die Tische in den Lokalen am Hauptplatz. Vor der Taverne "Kritikos", der besten auf Folegandros, wird gegrillt, der Wirt schenkt Ouzo aus. Ein riesiger Pfefferbaum wächst beinahe ins Lokal. "So haben wir immer frischen Pfeffer - mit ein Grund für unser besonders feines Essen", schmunzelt der Chef.






 

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