Kindsmisshandlung: Mutter zu zwölf Jahren Haft verurteilt

Samstag, 9. Juli 2011

Das balearische Oberlandesgericht hat eine Frau in einem besonders schweren Fall von Kindesmisshandlung zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sah es am Freitag (8.7.) als erwiesen an, dass die Frau mehrfach auf ihren sechsjährigen Sohn eingeschlagen und ihn so schwer zu Boden gestoßen hatte, dass er schließlich ins Koma fiel. Die Mutter wurde außerdem zur Zahlung von anderthalb Millionen Euro zur Behandlung des schwerstbehinderten Kindes verurteilt und darf 20 Jahre lang keinen Kontakt zu ihm aufnehmen.

Zu der Misshandlung war es im Juni 2006 im Haus der Familie in der Siedlung Tolleric in der Gemeinde Llucmajor gekommen. Die Verurteilte war mit dem Kind allein, als es zu einem Streit wegen unerledigter Hausaufgaben kam. Die Frau schickte das Kind ins Bad. Als es auf Fragen der Mutter nicht reagierte, ging sie auf den Sehsjährigen los. Später erzählte die Frau, ihr Sohn sei gestürzt. Die Gerichtsmedizin kam jedoch zu dem eindeutigen Schluss, dass das Kind mehrfach geschlagen worden war und dadurch schwere Kopfverletzungen davon getragen hatte.

Der Vater des Kindes wurde freigesprochen. Es gebe keine Beweise für unterlassene Hilfeleistung, heißt es in dem Urteil. Auch mögliche frühere Fälle von Misshandlung könnten nicht nachgewiesen werden. Der inzwischen Zwölfjährige ist in einer Einrichtung für besonders schwere Behinderungen untergebracht, die Fürsorgepflicht wurde dem Vater zugesprochen.
 

lo+visto

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